Samstag, August 16, 2008

Go to that line!

Der Flug von Frankfurt nach Detroit war echt angenehm. Klar, die trockene Luft im Flugzeug erzeugt bei mir immer wieder Kopfschmerzen. Dennoch war die Verpflegung onboard reichlicher als erwartet. Die Stewardess kamen im Stundentakt vorbei und boten was zum Trinken an und für den Hunger gab es noch eine richtige Mahlzeit und vor der Landung ein kleiner Snack. Die Landung war bei bestem Wetter absolut problemlos verlaufen. Alles prima!
Jetzt hieß es nur noch kurz durch die Einwanderungsbehörde gehen, anschließend den Koffer abholen und damit noch durch den Zoll. Am Ausgang würden dann schon in den USA wohnende Kommilitonen auf uns warten, die uns vom Flughafen zu unseren Apartments fahren. Denkste! So einfach ging es dann doch nicht.
Nachdem wir das Flugzeug verlassen haben gingen wir erstmal durch einen endlos langen Gang. Sowas habe ich noch nicht gesehen. Meine zwei Mitreisenden und ich schätzten den Gang auf etwa ein Kilometer Länge. Auf der Hälfte erwartete uns dann schon die Einwanderungsbehörde. Wir gingen durch den non-Resident Bereich und wurden von einem sehr autoritär auftretenden Polizeibeamten aufgefordert zu den Resident-Lines zu gehen. Ein Mitstudent meinte wir seinen non-Residents. Das war dem Polizist irgendwie egal.
Polizist: "Go to that line! Go to that line!"
Mitstudent: "Ehm, we are non-Residents."
Polizist: "I know that Sir! Go to that line! Got to that line!"
Uff, welch herzlicher Empfang. Nun gut, wir standen nun in der uns zugewiesenen Warteschlange an und warteten. Dann kam der erste von uns dran. Er zeigte seine Papiere und wurde direkt mal vom Polizist in einen Raum weggeführt. Bei mir lief alles problemlos. Beim zweiten Kollegen dauerte alles doch wieder sehr lange. Er musste allerdings nicht mit in einen Raum kommen. Nach der Gepäckaufnahme ging es zum Zoll. Dort ging dann eine Frau in US Customs Kleidung rum, die scheinbar willkürlich die Zollkarte von manchen Einreisenden markierte. Die markierten "Personen" mussten dann ihr Gepäck nochmal durch den Scanner schicken. Der einkassierte Kommilitone durfte schließlich auch noch die Einreiseprozedur abschließen. Er hatte Probleme mit dem Visum, weil er mit 14 Jahren mal beim Graffiti sprayen erwischt wurde. Dieser kleine Gesetzesverstoß brachte ihm auf amerikanischem Boden mal glatt ein Verhör durch die Homeland Security ein. Er meinte danach, dass es wohl die schlimmsten Stunden seines Lebens gewesen sei. Die Einwanderungs- und Zollabfertigung dauerte für uns zwei Stunden. Echt Wahnsinn. Wir wurden von zwei Kollegen abgeholt und zu den Apartments gefahren. Das verlief wiederum ohne Probleme.